Was ist die Airline-Blacklist der EU?
Wohl kaum jemand macht sich beim Buchen eines Fluges Gedanken darüber, ob die ausgewählte Airline überhaupt sicher fliegt. Doch genau hier setzt die sogenannte „Airline-Blacklist“ der Europäischen Union an. Auf dieser Liste stehen Fluggesellschaften, denen es verboten ist, den europäischen Luftraum zu nutzen – entweder ganz oder mit bestimmten Flugzeugen. Für Reisende aus der EU bedeutet das: Wer seine Reise bei einem Reiseveranstalter wie a&e erlebnisreisen oder im Reisebüro bucht, muss sich keine Sorgen machen, mit einer Airline unterwegs zu sein, die auf dieser Liste steht.
Warum gibt es diese Liste überhaupt?
Die Hauptmotivation hinter der Blacklist ist der Schutz von Passagieren. Die EU möchte verhindern, dass Menschen mit Airlines fliegen, deren Sicherheitsstandards als unzureichend gelten. Dabei geht es nicht um kleine Serviceprobleme oder Verspätungen – auf die Liste kommen nur Airlines, bei denen ernsthafte Bedenken bezüglich der Lufttüchtigkeit, Wartung oder Schulung des Personals bestehen. Kurz gesagt: Wenn eine Fluggesellschaft auf der Liste steht, gibt es gravierende Probleme mit der Sicherheit.
Wer entscheidet, welche Airlines auf die Liste kommen?
Verantwortlich für die Erstellung und Aktualisierung der Blacklist ist die Europäische Kommission. Sie arbeitet eng mit der European Union Aviation Safety Agency (EASA) und den Luftfahrtbehörden der Mitgliedsstaaten zusammen. Mindestens zweimal im Jahr wird die Liste überarbeitet. Dabei wird jede Airline, gegen die es Sicherheitsbedenken gibt, gründlich überprüft. Es finden Inspektionen statt, es werden Unterlagen eingesehen, Gespräche mit den nationalen Luftfahrtbehörden geführt – und wenn nötig, wird eine Fluggesellschaft schließlich auf die Liste gesetzt.
Typische Gründe für eine Aufnahme auf die Blacklist
Die Ursachen für eine Listung können vielfältig sein. Häufig liegt es an mangelhaften Wartungen, überalterten Flugzeugen oder unzureichend geschultem Personal. Manchmal spielen auch politische oder wirtschaftliche Instabilität im Heimatland der Airline eine Rolle – etwa, wenn die zuständige nationale Aufsichtsbehörde keine Kontrolle über ihre Airlines ausüben kann oder will. In einigen Fällen handelt es sich auch um Fluggesellschaften, die schlicht keine Unterlagen vorlegen oder sich jeglicher Überprüfung entziehen.
Welche Auswirkungen hat die Liste?
Für die betroffenen Fluggesellschaften ist die Aufnahme auf die EU-Blacklist ein harter Schlag. Sie dürfen keine Flüge in die EU anbieten oder durchführen – das betrifft nicht nur Linienflüge, sondern auch Charterflüge oder Codeshare-Abkommen mit europäischen Airlines. Für Reiseveranstalter oder Airlines, die mit diesen Gesellschaften zusammenarbeiten wollen, bedeutet das ebenfalls Einschränkungen. Oft kommt es zu kurzfristigen Umbuchungen, wenn eine Airline überraschend gelistet wird – gerade für Reisende, die ihre Buchung langfristig geplant haben, ist das ärgerlich. Aber: Sicherheit geht vor.
Wie erfährt man, ob eine Airline betroffen ist?
Die EU stellt die aktuelle Blacklist öffentlich zur Verfügung. Sie kann auf der offiziellen Webseite der Europäischen Kommission eingesehen werden und wird regelmäßig aktualisiert. Wer also privat bucht und nicht über ein Reisebüro geht, kann sich dort absichern. Auch viele Flugvergleichsportale und Reiseanbieter haben Warnhinweise eingebaut, wenn eine gelistete Airline in der Auswahl auftaucht – wobei diese mittlerweile kaum noch in Europa buchbar sind.
Es gibt auch Hoffnung auf Rückkehr
Ein Platz auf der Liste ist nicht zwangsläufig ein dauerhafter Bann. Einige Airlines haben es nach intensiven Reformen geschafft, wieder gestrichen zu werden. Wenn die Europäische Kommission feststellt, dass Sicherheitsmängel behoben wurden, Flugzeuge modernisiert und Piloten besser geschult wurden, kann eine Gesellschaft von der Liste genommen werden. Das geschieht aber nur nach sorgfältiger Prüfung – denn bei der Luftsicherheit geht man in der EU keine Kompromisse ein.
Ein Blick hinter die Kulissen des sicheren Fliegens
Die EU-Airline-Blacklist ist kein Mittel zur Schikane oder zum Protektionismus europäischer Airlines. Sie ist Ausdruck eines klaren Prinzips: Wer in Europa fliegen will, muss sich an höchste Sicherheitsstandards halten. Für Reisende bedeutet das ein Stück mehr Sicherheit – auch wenn man selbst nie davon erfährt, welche Airlines man gerade nicht gebucht hat. Ein kurzer Blick auf die Liste vor der nächsten Reise schadet trotzdem nie.
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