In einem Lied von Funny van Dannen heißt es: „Der Bestattungsbereich hat immer Konjunktur.“ Und in der Tat scheint diese Aussage, wenn auch makaber, einen wahren Kern zu haben. Tod und Trauer gehören zum Leben, und so bleibt die Bestattungsbranche stets gefragt. Doch der Beruf des Bestatters ist weit mehr als nur eine Dienstleistung in einer schwierigen Zeit – er erfordert ein breites Spektrum an Fähigkeiten und eine tiefgehende Empathie. Was macht also einen guten Bestatter aus, und welche Fähigkeiten sind in dieser Branche gefragt?
1. Empathie und soziale Kompetenz
Im Mittelpunkt der Tätigkeit eines Bestatters steht der Umgang mit Menschen, die einen geliebten Angehörigen verloren haben. Dies erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen. Es geht darum, den Trauernden zuzuhören, ihre Bedürfnisse zu verstehen und ihnen in einer extrem emotionalen Zeit beizustehen. Gleichzeitig muss der Bestatter in der Lage sein, klare Informationen zu geben und sie bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen, ohne die Familie zu überfordern.
2. Organisationstalent und Detailgenauigkeit
Der Tod bringt nicht nur emotionalen Schmerz, sondern auch viele organisatorische Aufgaben mit sich. Von der Planung der Trauerfeier bis hin zur Abwicklung von Formalitäten wie Sterbeurkunden oder Versicherungsangelegenheiten – Bestatter müssen strukturiert arbeiten und einen klaren Kopf behalten. Es kommt auf jedes Detail an, sei es die Wahl des Sarges, die Blumenarrangements oder die Musikauswahl. Eine reibungslose Organisation ist nicht nur für den Ablauf der Beerdigung, sondern auch für das Vertrauen der Hinterbliebenen entscheidend.
3. Psychische Belastbarkeit
Täglich mit Tod und Trauer konfrontiert zu sein, verlangt psychische Stärke. Bestatter dürfen sich von den Schicksalen der Familien, die sie betreuen, nicht überwältigen lassen. Gleichzeitig dürfen sie nicht gefühlskalt wirken. Die Fähigkeit, Emotionen zu verarbeiten und gleichzeitig professionell zu bleiben, ist eine der größten Herausforderungen dieses Berufs.
4. Kenntnisse in Recht und Verwaltung
Der Beruf des Bestatters erfordert auch ein gewisses Maß an rechtlichem Wissen. Bestattungsunternehmen müssen sich in verschiedenen gesetzlichen Regelungen auskennen, wie z. B. dem Bestattungsrecht, den Vorschriften zur Grabgestaltung oder den bürokratischen Abläufen rund um Sterbeurkunden und Versicherungsansprüche. Dies sorgt dafür, dass alles reibungslos abläuft und den Angehörigen zusätzliche Belastungen erspart bleiben.
5. Handwerkliches Geschick
Neben den organisatorischen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten sollten Bestatter auch ein gewisses handwerkliches Geschick mitbringen. Einige Bestattungsunternehmen bieten beispielsweise die Anfertigung von individuellen Särgen oder Urnen an. Auch die Gestaltung von Aufbahrungen oder die Pflege der Bestattungskultur gehört zu den Aufgaben eines Bestatters. Ein gutes Auge für Ästhetik und eine geschickte Hand sind hier von Vorteil.
6. Marketing und betriebswirtschaftliches Know-how
Auch wenn der Tod ein sicherer Teil des Lebens ist, bedeutet dies nicht, dass ein Bestattungsunternehmen ohne wirtschaftliches Denken auskommt. Bestatter müssen in der Lage sein, ihre Dienstleistungen zu vermarkten, Kunden zu gewinnen und ihr Unternehmen rentabel zu führen. Das Wissen um betriebswirtschaftliche Abläufe und moderne Marketingstrategien – einschließlich der Digitalisierung der Branche – wird immer wichtiger.
7. Flexibilität und Bereitschaft zur Weiterbildung
Die Bestattungsbranche entwickelt sich stetig weiter. Neue Trends wie umweltfreundliche Bestattungen oder virtuelle Trauerfeiern zeigen, dass auch hier Innovationen gefragt sind. Bestatter sollten bereit sein, sich weiterzubilden und auf veränderte Bedürfnisse einzugehen. Flexibilität ist unerlässlich, um den Wünschen der Angehörigen gerecht zu werden, sei es bei der Wahl des Beisetzungsortes oder bei individuellen Abschiedszeremonien.
Fazit: Ein anspruchsvoller, aber erfüllender Beruf
Bestatter zu sein bedeutet weit mehr, als nur „immer Konjunktur“ zu haben. Es ist ein Beruf, der nicht nur handwerkliches Geschick, sondern vor allem Einfühlungsvermögen, Organisationstalent und psychische Stärke erfordert. Die Fähigkeit, den Menschen in ihrer dunkelsten Stunde zur Seite zu stehen, macht diesen Beruf zu einer wertvollen, wenn auch herausfordernden Aufgabe.
Diejenigen, die diese Fähigkeiten mitbringen, können in der Bestattungsbranche eine sinnstiftende und langfristig erfüllende Karriere finden. Denn eines bleibt sicher: Der Bestattungsbereich wird auch in Zukunft „immer Konjunktur“ haben.
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