„Bleiben Sie dran! Schauen Sie genau hin! Entdecken Sie die Wirklichkeit neu“

Es lohnt sich immer aufmerksam durch seine Nachbarschaft zu gehen. Wer weiß, ob man nicht ein paar Kunstprojekte entdeckt, eine Installation auf der Straße oder gar eine kleine Galerie. Die Betreiber freuen sich immer über Interessierte nur keine Scheu. Es gibt was zu entdecken, was man ohne Galerie sonst nicht zu würdigen weiß. Im bunten und zerwühlten Stadtteil Moabit zum Beispiel, findet sich die Galerie Nord. Zur Zeit erwartet  den Besucher dort folgende gelungene Doppelausstellung: „Gestrüpp // Bleiben Sie dran“  Es lohnt sich ernsthaft. Die Ausstellung geht insgesamt vom 2.7. bis zum 6.8.2016, Achtung, nicht Montag, immer Di-Sa 13-19 Uhr. Gestrüpp ist ein
interdisziplinären Kunstprojekt. „Die drei Künstlerinnen verhandeln in wechselseitigen medialen Verflechtungen miteinander und Reaktionen aufeinander Fragen nach Rhythmik, Variation und Zeitlichkeit.“ Die Galerie ist groß genug, dass man genügend Zeit dort verbringen kann. Denn das zweite Projekt ist Bleiben Sie dran. Tausende kleine weiß blaue Tischtennisbällen sind in eine Vitrine gefüllt. Sie erinnern unweigerlich an die Lottoziehung. „Jeder Ball trägt die Aufschrift „ok“ vor hellblauem Grund. Computernutzer bedienen den Button „ok“ unzählige Male am Tag; es ist ein Ritual, dessen technischer Hintergrund uns verborgen bleibt und dessen Handlung nicht mehr bewusst wahrgenommen werden kann. Die Leipziger Künstlerin Frenzy Höhne (* 1975) verfolgt in der zeitgenössischen Weiterentwicklung des klassischen Readymades, das in diesem Jahr 100 Jahre alt wird, eine höchst sinnliche Befragung des Alltags. Bleiben Sie dran! Schauen Sie genau hin! Entdecken Sie die Wirklichkeit neu“