
Die alten Knatterkisten verbreiten nicht nur reichlich Gestank, sondern auch geteilte Meinungen. Auf den Klassiker, der 1964-1990 mussten DDR-Bürger stolze 10 Jahre warten. Irrtümlicherweise „Rennpappe“ genannt, obwohl er aus baumwollverstärktem Phenoplast besteht. Dafür werden Baumwohlfasern mit Phenolharz gemischt und schließlich ausgehärtet. Die Verwendung dieses besonderen Materials als Außenmaterial machten den Trabant besonders leicht (700kg Leergewicht), sodass ihn prahlerische Muskelprotze sogar heben konnten. Den Trabant erkennt man aber nicht nur am geschmackvollen Design, sondern auch an seinem „einzigartigen“ Sound. Schon von weitem knattert er was das Zeug hält und verbreitet den mehrere hundert Meter weit wahrnehmbaren Geruch eines Öl-Benzin-Gemisch-Tankers.
Heute besitzen nur noch Hardcore-Fans eine Ausgabe des Kult-Zweitakters mit dem netten Gesicht. Aber auch Berlin-Touristen oder Nostalgiker können eine Runde mit diesem Schmuckstück drehen. In der Nähe vom Checkpoint Charlie kann sich einen Trabi mieten und eine Stunde die angrenzenden Straßen unsicher machen. Aber Vorsicht: Der Schalthebel ist nicht zwischen den Sitzen, sondern hinterm Lenkrad versteckt! Mit einer kleinen Einweisung kriegen das aber sicher erfahrenene PKW-Führer hin 🙂
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